Zurecht bezeichnet der Statthalter Feistus Raclettus in „Asterix bei den Schweizern“ das Käsefondue als Orgie…es handelt sich auf jedenfall um ein Festessen, etwas ganz Besonderes, das es auf der Kücheninsel traditionell auch immer um die Jahreswende herum gibt. Raclettus „verfeinert“ im Übrigen sein Fondue mit einer besonderen Regel: Wer sein Brotstückchen im geschmolzenen Käse verliert, hat etwas gut! Beim ersten Mal fünf Stockhiebe! Beim zweiten Mal zwanzig Peitschenhiebe! Beim dritten Mal wird man mit einem Gewicht an den Füßen in den Genfer See geworfen! 😉 Diese Vorgehensweise entstammt im Übrigen aus der Tradition, dass man ein Pfand bezahlen muss, wenn man sein auf der Fonduegabel aufgespießtes Brot im Topf verliert. Bei uns gibt es diese Regel allerdings nicht 🙂 , das macht das Festessen doch wesentlich entspannter und außerdem gibt es zusätzlich zum Brot noch blanchierten Lauch und süße Weintrauben, die ebenso in den geschmolzenen Käse getaucht werden und – wie wir finden – gut zum würzigen Käse passen. Aber das müsst ihr, wie immer, selbst ausprobieren 😉 …
Die Zutaten (für 6 Personen):
300 g Appenzeller
300 g Bergkäse
300 g Raclette
200 ml Spätlese
150 ml Schlagobers
weißer Pfeffer
Baguette, Kornbaguette, am besten beides 😉
Weintrauben, Menge nach Belieben
Lauch, Menge nach Belieben
Salz
Zunächst einmal reibe ich die verschiedenen Käsesorten – das verbraucht schon mal einiges an Kalorien, also, kein schlechtes Gewissen nachher beim Genießen des Fondue 😉 … Dann gebe ich den Käse zusammen mit dem Wein und dem Schlagobers in meinen Fonduetopf. Ich habe einen, den man am Herd erwärmen kann, das ist recht praktisch, denn man kann genau denselben Topf nachher auf die Wärmequelle, das Rechaud stellen, um den Käse warm zu halten.
Ich lasse den Käse im Obers-Spätlese-Gemisch behutsam schmelzen und passe dabei auf, dass er sich nicht am Topfboden anlegt. Üblicherweise entwickelt der flüssige Käse eine gute Bindung, falls er das aber nicht tut, dann könnt´ ihr ihn mit etwas Maismehl, das ihr vorher in etwas Wein angerührt habt, binden. Einfach soviel davon in den geschmolzenen Käse einrühren, dass eine schöne Bindung entsteht. Jetzt würze ich kräftig mit dem weißen Pfeffer.
Den Lauch schneide ich in 1/2 cm dicke Ringe und blanchiere ihn in gesalzenem Wasser bissfest. Die Trauben werden gewaschen, das Baguette in Scheiben geschnitten…ja und dann kann auch schon genossen werden. Gießt den Käse in euren Fonduetopf und stellt ihn auf das Rechaud, um ihn warm zu halten…die anderen Zutaten platziert ihr um das Fondue herum, so dass jeder gut zugreifen kann! Los geht´s! …und nein – wie schon angedeutet- bei uns wird niemand im Attersee versenkt, falls ein Stück Brot, ein Stück Lauch oder eine Weintraube verloren gehen sollte 🙂 …