So viel Geschirr, so wenig Platz! Ich habe es an anderer Stelle schon mal erwähnt, aber die Größe meiner Küche entspricht wahrlich nicht der Größe meiner Kochleidenschaft. Also muss effizient und überlegt jegliches Kochgeschirr gut verstaut werden…Gestern durfte dann auch mal wieder der Schmortopf aus seinem „Versteck“ und, weil er sich so fürsorglich um meine erste Ente (jawoll! …es gab gestern eine Enten-Premiere auf der Kücheninsel 🙂 ) gekümmert hat, darf er heute gleich noch mal ran. Es gibt Koulrouladen! Das Rezept stammt von einer meiner Großmütter und versetzt mich sowohl durch den Anblick, aber natürlich auch durch den Geschmack in einen wohlig-warmen Zustand. Obwohl, eines muss ich jetzt gestehen, die Liebe zu Paradeisern bzw. zu Paradeissauce habe ich erst im Erwachsenenalter entwickelt, als Kind konnte man mich damit sprichwörtlich „jagen“. Dies zeigt einmal mehr, das vieles im Leben sich verändern kann und darf – auch unser Geschmack! 🙂
Die Zutaten (für 8 Rouladen):
1 kg Rindfaschiertes
1 Wirsingkohl
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
2 Sardellenfilets
2 Eier
2 EL Kapern
1 Semmel vom Vortrag oder auch 2 Scheiben Toastbrot
1 Zweig Rosmarin
1 Bund Thymian
1 Bund Petersil
etwas Rindsuppe
Für das Paradeisragout:
2 Dosen Paradeiser
250 ml Rindsuppe
250 ml Wasser
4 EL Tomatenmark
4 EL Olivenöl
2 EL Honig
Salz, Pfeffer
Zunächst geht es an die Zubereitung der Kohlrouladen. Dafür schneide ich zunächst den harten Strunk aus dem Wirsingkohl keilförmig heraus und entferne die äußeren Blätter. Nun werden vorsichtig die einzelnen Blätter ausgelöst und die eventuell dicken Mittelrippen der einzelnen Blätter entfernt. Das Wasser bringe ich in einem großen Topf zum Kochen, salze es großzügig und blanchiere darin die Wirsingblätter kurz, maximal 1 Minute, das ist genug. Nun schrecke ich sie mit eiskaltem Wasser ab, damit der Kochvorgang rasch unterbrochen wird und die tolle grüne Farbe der Blätter erhalten bleibt. Mit Küchenrolle trockne ich die einzelnen Blätter behutsam ab.
Jetzt geht es an die Zubereitung der Füllung. Dazu Schalotten und Knoblauchzehen fein würfeln und die Kräuter und Kapern hacken. Auch die Sardellenfilets werden fein geschnitten. Das Weißbrot, also Semmel oder Toast vom Vortag weiche ich in der Rindsuppe ein, dann mixe ich es mit dem Pürierstab gut durch. Das Rindfaschierte vermenge ich jetzt mit den vorbereiteten Zutaten und den Eiern, abgeschmeckt wird mit Salz und Pfeffer.
Dann kann man auch schon mit der Herstellung der Rouladen loslegen! Dafür lege ich jeweils zwei bis drei Kohlblätter leicht überlappend auf der Arbeitsfläche aus. In die Mitte platziere ich jetzt zwei bis drei Esslöffel der Füllung. Die Blätter werden zuerst seitlich eingeschlagen, dann übereinander gelegt und zu Rouladen geformt. 8 Stück sollten sich ausgehen!
Jetzt fehlt nur noch das Paradeisragout. Dazu die Dosentomaten in einen Schmortopf geben, mit einem Kartoffelstampfer zerstoßen und Rindsuppe, Wasser, Olivenöl sowie Tomatenmark hinzufügen. Das Ragout erhitzen und mit Honig, Salz und Pfeffer würzen.
Grande Finale! Die Rouladen dürfen nun ins Paradeisragout, in den Schmortopf. Sie sollten maximal bis zur Hälfte im Ragout liegen.
Den Schmortopf verschließe ich und gare die Rouladen darin bei mittlerer Hitze etwa 35 bis 40 Minuten. Dann nehme ich die Rouladen aus dem Topf, schmecke das Ragout noch mal mit Salz und Pfeffer ab und serviere es zu den noch heißen Rouladen.
Wenn man möchte, passen Erdäpfel oder auch Reis als Beilagen, aber die Wirsingrouladen mit dem süßlich-fruchtigen Paradeisragout schaffen es auch ganz ohne „Beiwerk“ eure Seele aufzuwärmen, versprochen!
Warum sind da eigentlich Sardellen dran??
Die machen es, wie ich finde, „g’schmackiger“…aber man kann sie auch, wenn man sie nicht mag, weglassen…dann sollte man aber ein wenig großzügiger salzen, denn die Sardellen übernehmen ein wenig diese Funktion!